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Cannabis-Werbung: Spiel mit kindlichen Assoziationen,


Von Bubblegum über Crystal Candy zu Gelato Dream! 

In den letzten Jahren hat sich ein beunruhigender Trend in der Cannabis-Werbung entwickelt: Immer häufiger werden kindliche Figuren und Memes genutzt, um Cannabisprodukte zu bewerben. Dieser Trend wirft erhebliche Bedenken hinsichtlich des Jugendschutzes auf, da solche Darstellungen das Risiko bergen, Kinder und Jugendliche in ihrer Wahrnehmung von Cannabis zu beeinflussen und zu verfälschen.

Die Gefahren von kindlicher Assoziation
Der Einsatz von niedlichen Teddybären mit Joints oder Comicfiguren, die Drogen konsumieren, kann für jüngere Zuschauer irreführend und verharmlosend wirken. Studien haben gezeigt, dass die Darstellung von Drogenkonsum in einem positiven oder harmlosen Licht das Risiko erhöht, dass Kinder und Jugendliche diese Substanzen ausprobieren möchten (Primack et al., 2015). Solche Darstellungen können den Eindruck erwecken, dass der Konsum von Cannabis ungefährlich oder sogar spaßig ist, was die Hemmschwelle für den Erstkonsum senken kann.

Wissenschaftliche Hintergründe und Studien
Eine Studie der American Academy of Pediatrics (AAP) zeigt, dass Jugendliche, die regelmäßig Werbung für Alkohol oder Tabak sehen, eher dazu neigen, diese Substanzen selbst auszuprobieren (American Academy of Pediatrics, 2017). Diese Erkenntnisse lassen sich auch auf Cannabis übertragen. Wenn Kinder wiederholt Figuren sehen, die sie aus ihrem täglichen Leben kennen und lieben, wie Teddybären oder Comicfiguren, die Cannabis konsumieren, könnte dies ihre Neugier und ihr Interesse wecken, selbst Cannabis auszuprobieren.

Ein weiteres Beispiel ist die Untersuchung von Substance Use & Misuse, die zeigt, dass die Exposition gegenüber Substanzgebrauch in Medien einen direkten Einfluss auf die Einstellungen und das Verhalten von Jugendlichen hat (Substance Use & Misuse, 2018). Diese Studien unterstreichen die Bedeutung eines strengeren Jugendschutzes in der Cannabis-Werbung.

Beispiele aus der Praxis
Ein besonders kontroverses Beispiel ist die Verwendung von "Gummy Bears" als Cannabis-Edibles. Diese Produkte sehen aus wie normale Süßigkeiten und sind daher besonders ansprechend für Kinder. Fälle von versehentlichem Konsum durch Kinder haben in den letzten Jahren zugenommen, was zu schweren Vergiftungen und Krankenhausaufenthalten geführt hat (The Journal of Pediatrics, 2020).

Ein weiteres Beispiel sind Werbeanzeigen und Memes, die auf Plattformen wie Instagram oder TikTok verbreitet werden. Hier werden oft humorvolle und niedliche Darstellungen von Cannabis-Konsum gezeigt, die eine jüngere Zielgruppe ansprechen. Solche Inhalte verbreiten sich schnell und können leicht von Kindern und Jugendlichen gesehen werden, die möglicherweise nicht die kritische Distanz haben, um die Risiken richtig einzuschätzen.

Gesetzliche Regelungen und Maßnahmen
Die Nutzung kindlicher Figuren in der Werbung für Cannabisprodukte ist in vielen Ländern bereits gesetzlich eingeschränkt oder verboten. In den USA haben mehrere Bundesstaaten strenge Regeln erlassen, um den Jugendschutz zu gewährleisten. Diese Gesetze verbieten unter anderem die Verwendung von Comicfiguren, Tieren oder anderen kindlichen Symbolen in der Cannabis-Werbung.

In Deutschland herrscht ebenfalls ein Werbeverbot für Cannabisprodukte. Dieses Verbot wird jedoch in den sozialen Medien oft ignoriert. Viele Nutzer und Werbetreibende gehen davon aus, dass das Werbeverbot nur für Cannabis Social Clubs gilt. Dies führt dazu, dass irreführende und verharmlosende Darstellungen von Cannabis in sozialen Medien weit verbreitet sind und leicht von Jugendlichen gesehen werden können.

Ein kritischer Blick: Verantwortung der Medien und Industrie
Es liegt in der Verantwortung der Cannabis-Industrie und der Medien, sicherzustellen, dass ihre Werbung nicht auf Kinder und Jugendliche abzielt. Dies erfordert nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern auch eine ethische Verpflichtung, die Gesundheit und das Wohlbefinden junger Menschen zu schützen.

Werbeverbot und soziale Medien

In Deutschland gilt ein striktes Werbeverbot für Cannabis. Dieses Verbot scheint jedoch im Bereich der sozialen Medien kaum Beachtung zu finden. Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass das Werbeverbot nur für Cannabis Social Clubs gilt, während große Unternehmen und Influencer weiterhin ungestraft werben können. Dies stellt eine erhebliche Lücke im Jugendschutz dar, die dringend geschlossen werden muss.

Persönliches Fazit des Cannabis Social Club Recklinghausen
Beim CSC Recklinghausen nehmen wir den Jugendschutz äußerst ernst. Wir tolerieren keine Art von Memes oder Werbung, die weder Erwachsende oder Kinder und Jugendliche zum Konsum von Cannabis verleiten könnten. Verstöße gegen diese Richtlinie werden unverzüglich geahndet. Mitglieder, die gegen diese Regel verstoßen, müssen mit der sofortigen Kündigung ihrer Mitgliedschaft rechnen. In jedem Fall werden wir die zuständigen Behörden einschalten, um sicherzustellen, dass solche Verstöße konsequent verfolgt werden. Es ist unsere Verantwortung, sicherzustellen, dass der Jugendschutz eingehalten wird und dass Cannabis verantwortungsbewusst konsumiert wird. Angesichts der aktuellen Legalisierung in Deutschland ist es unerlässlich, dass wir solche problematischen Darstellungen unterbinden, um negative Schlagzeilen zu vermeiden, die die Legalisierung gefährden könnten.

Diese strenge Haltung ist notwendig, um sicherzustellen, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Cannabis im Vordergrund steht und dass die Risiken für junge Menschen minimiert werden. In einer Zeit, in der die Legalisierung von Cannabis in Deutschland kontrovers diskutiert wird, ist es besonders wichtig, dass wir als Community Verantwortung übernehmen und die negativen Einflüsse der Unterhaltungsindustrie kritisch hinterfragen.

Mit Freundlichen Grüßen
Ihr Cannabis Social Club Recklinghausen

Quellen
  • Primack, B. A., et al. (2015). Exposure to and Use of Electronic Cigarettes: A Survey of U.S. Adults in 2014. American Journal of Preventive Medicine.
  • American Academy of Pediatrics. (2017). Advertising and Children. Pediatrics.
  • Substance Use & Misuse. (2018). Impact of Media on Adolescent Substance Use.
  • The Journal of Pediatrics. (2020). Accidental Ingestion of Marijuana Edibles by Young Children.
Haftungsausschluss:
Diese wissenschaftliche Arbeit dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anleitung oder Aufforderung zum illegalen Anbau oder zum legalem Konsum von Cannabis dar. Der Cannabis Social Club Recklinghausen übernimmt keine Verantwortung für die unsachgemäße Anwendung der in dieser Arbeit beschriebenen Techniken. Es liegt in der Verantwortung des Lesers, die lokalen Gesetze und Vorschriften zu Cannabisanbau und -konsum zu beachten.
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Donnerstag, 21. November 2024